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⟳ Für Dich zuletzt aktualisiert am: 17.02.2025

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⟳ Für Dich zuletzt aktualisiert am: 17.02.2025

Der neueste Zockerstuhl des beliebten Gaming-Ausrüsters im Test

Dass man bei Razer sehr kreativ ist und gerne mal neue Dinge ausprobiert, erkennt man bereits an dem markanten, grünen Firmenlogo. Dieser ungehemmte Innovationsdrang muss jedoch nicht immer zwangsläufig zum Erfolg führen, wie man anhand der teilweise vernichtenden Kritik am ursprünglichen Iskur Gaming-Stuhl unschwer erkennen kann. Nun hat der Peripheriespezialist aus Singapur den Stuhl einer Generalüberholung unterzogen und herausgekommen ist der Iskur V2. Ob sich dieses Upgrade lohnt und damit wirklich alle "Fehler" des Vorgängers behoben wurden, erfährst du in diesem Artikel!

Gaming-Stühle besitzen zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Bürostühlen. Dabei spielt die Ästhetik sogar eine eher untergeordnete Rolle, auch wenn viele Gamer noch immer besonderen Wert auf das Design legen. Viel wichtiger ist inzwischen aber die Ergonomie. Hochwertige Gaming-Stühle verfügen über eine Vielzahl an ergonomischen Funktionen, die dazu beitragen können, Rückenschmerzen und Verspannungen zu reduzieren, indem sie eine gesunde Körperhaltung fördern. Dazu gehören verstellbare Armlehnen, eine integrierte oder externe Lendenwirbel- bzw. Lordosenstütze, eine mal mehr und mal weniger flexible Nacken- bzw. Kopfstütze sowie im besten Fall auch eine besser die Durchblutung fördernde Synchronmechanik. Darüber hinaus sorgen solche Gaming-Stühle dank hochwertiger Materialien und bequemer Polsterung für einen lang anhaltenden Sitzkomfort, während viele Bürostühle nur für kurze Zeiträume konzipiert sind. Aufgrund der teilweise recht aufwendigen Herstellung und diverser (ergonomischer) Features sind Gaming-Stühle bei der Anschaffung allerdings auch häufig teurer als vergleichbare Bürostühle. Dafür erhält man als Käufer hier bis zu 10 Jahre Garantie. Es gilt natürlich grundsätzlich abzuwägen, ob sich der Kauf eines - hochwertigen - Gaming-Stuhls lohnt oder nicht. Wenn es um unsere langfristige Gesundheit geht, sollten monetäre Interessen unserer Meinung nach jedoch nicht an erster Stelle stehen.

Wie die meisten Akteure, die sich auf dem Markt für Gaming-Stühle tummeln, fällt die Firma Razer mit ihren zwei Hauptstandorten in Singapur und den USA nicht in die Kategorie "Pure Play", denn das Unternehmen ist vor allem bekannt für seine hochwertigen Lösungen im Bereich Gaming-Hardware und -Equipment, aber auch eigene Softwarelösungen wie Razer Synapse finden sich in dem Produktportfolio wieder. Den Eintritt in die Gaming-Stuhl Welt wagte man jedoch erst in 2020, als der Razer Iskur (V1) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Nur 4 Jahre später wurde der Stuhl schon wieder aus dem Sortiment genommen und nun, durch den Iskur V2, ersetzt. Das hatte jedoch nichts mit der Material- und Verarbeitungsqualität an sich zu tun, sondern mehr mit der eigentlichen Konstruktion, wobei die Entscheidung, PVC-Leder als Bezug zu wählen, sicher nicht die beste gewesen ist. 

Losgelöst davon sind sämtliche Razer-Produkte - und das schließt die verschiedenen (Gaming-)Stühle durchaus mit ein - sorgfältig verarbeitet und in aller Regel mit neuen Technologien oder einzigartigen Funktionen ausgestattet. Charakteristisch ist auch das auffällige, bisweilen etwas futuristische Design der Produkte inklusive der Razer-typischen grünen Farbakzente und / oder Beleuchtung sowie dem markanten Schlangensymbol, das gleichzeitig als Firmenlogo dient. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass insbesondere die (Gaming-)Stühle eher hochpreisig sind, was nicht immer durch eine überlegene Produktqualität oder ein erweitertes Funktionsspektrum gerechtfertigt werden kann. Selbst bei der erweiterten Garantielaufzeit von 5 Jahren, die Razer auf ausgesuchte Modelle wie den Iskur V2 vergibt, bewegt man sich höchstens im oberen Mittelfeld.

Aktuell hat Razer drei verschiedene Stuhlserien im Angebot: den Iskur V2 mit unterschiedlichen Bezugsmaterialien, die Enki und die Razer Fujin-Serie bzw. Reihe. Davon fallen allerdings nur der Iskur V2 und die Enki-Reihe (Razer Enki X, Enki und Enki Pro) in die Kategorie Gaming-Stuhl. Die Fujin-Reihe besticht dagegen vor allem durch äußerliche Schlichtheit. Sowohl das Basismodell, den Razer Fujin, als auch die Premiumversion, Razer Fujin Pro*, würden wir daher eher als Bürostühle einstufen, auch wenn sich beide Varianten grundsätzlich als Gaming-Untersatz eignen. Die unifarbenen Stühle sind dank des Mesh-Bezuges nämlich besonders atmungsaktiv, was insbesondere für die Gamer bzw. Gamerinnen unter uns praktisch ist, die schnell ins Schwitzen kommen. Während die vorhandene Synchronmechanik neben dem Meshbezug sicherlich - auch im Vergleich zu den beiden anderen Stuhl-Serien - den größten Pluspunkt bildet, ist der restliche Funktionsumfang überschaubar. Beim kleineren Fujin können die Armlehnen nur in 3 Richtungen verschoben werden, die verstellbare Kopfstütze ist lediglich optional erhältlich und mehr als eine höhenverstellbare 2D-Lordosenstütze ist auch beim Fujin Pro nicht drin. Die Preise für den Razer Fujin liegen je nach Marktlage zwischen 600-700 EUR. Beim Premiummodell bewegen wir uns dagegen mit rd. 1100 EUR schon deutlich im vierstelligen Bereich. Wer dagegen ein typischeres Gaming-Design bevorzugt, der kann zwischen dem Enki X mit dem geringsten Ausstattungsumfang, dem Enki-Standardmodell und dem Enki Pro als Premiumvariante wählen. Oder man entscheidet sich gleich für den Iskur V2, der die meisten ergonomischen Features bietet und mit aktuell 650-750 EUR verglichen mit dem Enki Pro (ca. 1100 bis 1.200 EUR) sogar recht günstig erscheint. Der Enki X ist als Einsteigermodell ab ca. 250-300 EUR erhältlich, während sich der Preis für den Enki (Standard)* zwischen 400 und 500 EUR bewegt. Dabei fällt auf, dass diese Preisspannen, die sich aus den momentan erzielbaren Straßenpreisen ergeben, teilweise signifikant von der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers abweichen, denn der Enki X kostet im Razer Onlineshop fast doppelt soviel. Das erstaunt umso mehr, da keiner dieser Gaming-Stühle über eine Synchronmechanik verfügt. Auch der Rahmen besteht bei beiden Serien aus gewöhnlichen Stahlverstrebungen. Abschließend sei gesagt, dass die Garantie bei allen Stuhlserien mindestens 3 Jahre beträgt. Davon ausgenommen sind allerdings die Mesh-Bezüge der Fujin-Modelle. Hier können Nutzer die Garantieleistungen nur binnen der ersten 12 Monate in Anspruch nehmen.

Allgemein: Der Iskur V2 wird hauptsächlich in China gefertigt und ersetzt das ursprüngliche Iskur-Modell, das inzwischen nicht mehr aktiv vertrieben wird. Außerdem ist der V2 einmal in Kunstleder, sog. EPU-Leder, und einmal mit Stoffbezug erhältlich (Preis ab 649 EUR). 

Design: Das Design des Iskur V2 ist modern bis futuristisch und zumindest in der Black-Version mit dem EPU-Lederbezug für Razer-Verhältnisse eher unauffällig. Der Verzicht auf die aggressiven Seitenwangen des Vorgängers im Sitzbereich kommt dem allgemeinen Sitzkomfort in jedem Fall zugute. Allerdings sind diese im Schulterbereich doch recht stark ausgeprägt und man wird - zumindest bei der alternativen grünen EPU-Variante, für die wir uns entschieden haben - von den Nähten, die entlang der Seiten des Stuhls verlaufen und dem gleichfarbigen Logo mit seinen drei ineinander verschlungenen Schlangenkörpern in der Stuhlmitte förmlich angezogen.

Ergonomie: Ein Kernelement des Iskur V2 ist seine außergewöhnliche Ergonomie. Die verbesserte, individuell einstellbare Lendenwirbelstütze ermöglicht es, die Sitzhaltung genau an die natürlichen Krümmungen der Wirbelsäule anzupassen. Gerade für lange Gaming- oder Arbeitssessions erweist sich dieses Feature als echter Vorteil, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Zudem verfügt der Stuhl über eine fest gepolsterte Sitzfläche, die das Körpergewicht beim Sitzen gleichmäßig verteilt. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein laut Hersteller mit einem besonderen Premium-Memory-Schaumstoff gefülltes Kopfpolster, das mittels Riemen optimal angepasst werden kann und sich auch angenehm auf der Haut anfühlt.

Material und Verarbeitung: Beim Bezugsmaterial setzt Razer auf das o.g. EPU-Leder, ein mehrschichtiges hochwertiges Synthetik-Leder, das sich nicht nur robust anfühlt, sondern auch resistent gegen Abnutzung ist. Dieses nachhaltige und lösungsmittelfreie Kunstleder vermittelt den Luxus von echtem Leder, ohne dessen Pflegeintensität zu benötigen. Wem ein alternativer Stoffbezug mehr zusagt, kommt beim V2 ebenfalls auf seine Kosten, solange man sich mit dem eher schlichten dunkelgrauen Farbton arrangieren kann. Unabhängig davon, für welches Bezugsmaterial man sich am Ende entscheidet, sind die Polsterung und Nähte des Stuhls absolut präzise verarbeitet. Selbiges gilt für die pulverbeschichtete Aluminiumbasis. Zum robusten Stahlrahmen gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass hier für das Sitzpolster kein Sperrholz mehr als Unterlage dient, sondern eine Metallplatte. Das sorgt für mehr Stabilität und schafft eine größere Auflagefläche.

Funktionsumfang: Zu den herausragenden Funktionen, die uns so auch bisher von keinem anderen Gaming-Stuhl bekannt ist, zählt die von Razer als 6D-bezeichnete Lordosenstütze, da diese jeder Rückenbewegung folgt und zusätzlich in der Höhe und Ausprägung angepasst und festgestellt werden kann. Die 4D-Armlehnen oder die erweiterte Wippmechanik mit dem sog. Frog-Tilt-Mechanismus (4-stufig) gehören dagegen eher zum Standardrepertoire. Hervorzuheben ist noch die Neigungsfunktion der Rückenlehne, die sich nunmehr statt 139° um bis zu 152° nach hinten neigen lässt. Eine zusätzliche Sitztiefenverstellung, die insbesondere größeren Personen zugute käme, ist bei diesem Stuhl leider nicht vorhanden.

Gewicht und Maße: Laut eigenen Angaben ist der Stuhl für Personen bis 135 kg geeignet, bei einer Körpergröße von 160 bis 200 cm. Aufgrund der relativ kurzen Sitzfläche würden wir die Obergrenze allerdings bei max. 190 cm ziehen, auch wenn es natürlich Ausnahmen bei einem speziellen Körperbau geben mag. Außerdem können die Seitenwangen im Schulterbereich von manchen Gamern mit breiterer Statur als störend empfunden werden. Dafür sollte das Körpergewicht dank der (sehr) leichtgängigen und dynamischen Neigefunktion der Rückenlehne kein wirkliches Hindernis darstellen. Der Stuhl selbst wiegt exakt 28 kg und ist damit weder übermäßig schwer, noch besonders leicht. Alle weiteren Angaben, die die Maße des Stuhls betreffen, können der nachfolgenden Bemaßungsskizze entnommen werden.

Besonderheiten: Grundsätzlich erhalten Käufer des Stuhls eine 3-jährige Herstellergarantie. Die erweiterte 5-Jahres Garantie greift nur dann, wenn man den Iskur V2 zuvor auch im Razer Onlineshop geordert hat. Wie schon gesagt, gehört die Firma - zumindest, was die Gaming-Stühle anbelangt -  eher zu den hochpreisigen Anbietern, weshalb sich ein Vergleich der Preise in diesem Fall umso mehr lohnt!

*Anmerkung der Redaktion: Durch Klick auf die Grafik gelangt man zur Support-Seite mit zusätzlichen Informationen zu den Spezifikationen. 

Um eine möglichst objektive Bewertung vornehmen zu können, ist es sinnvoll, den Iskur V2 den jeweils anderen Stuhlserien gegenüberzustellen. Da sich aber die grundsätzlichen Merkmale und Funktionen innerhalb einer Serie nicht sonderlich stark voneinander unterscheiden, reicht es unserer Ansicht nach aus, lediglich ein Modell aus jeder Stuhlserie für den Vergleich heranzuziehen, um dennoch ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, das wir anschließend in einem kurzen Fazit zusammenfassen. Wir beschränken uns daher bei der Gegenüberstellung auf die folgenden Modelle: Razer Enki, Razer Iskur V2 sowie Razer Fujin Pro.

Der Razer Iskur V2 ist noch recht neu, da der Gaming-Stuhl erst 2023 auf den Markt gekommen ist. Aufgrund der weltweiten Präsenz kann die Firma jedoch auf zahlreiche Vertriebspartner zurückgreifen, über die der Stuhl abgesehen vom eigenen Onlineshop oder den stationären Razer-Stores erworben werden kann. Wie üblich, findest du nachfolgend eine Auflistung der Anbieter, die für ihren ausgezeichneten Kundenservice bekannt sind und daher mindestens 4 Sterne auf der Bewertungsplattform Trustpilot erhalten:

Der Razer Iskur V2 ist ein weiterer Beleg dafür, dass es beim Gaming nicht mehr nur um Design geht, sondern, dass das ergonomische Sitzen einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Zwar sind die Seitenwangen im Schulterbereich erneut relativ stark ausgeprägt, allerdings spürt man davon kaum etwas. Das liegt an der sehr agilen und von Razer als 6D beworbenen Lendenwirbelstütze, deren innovative Funktionsweise stark an die eines anderen asiatischen Herstellers erinnert, sich allerdings zusätzlich in der Höhe und / oder Ausprägung arretieren lässt. Dadurch ist der Rücken in jeder nur erdenklichen Sitzposition (abgesehen vom Schneidersitz) unterstützt. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man im Iskur V2 lediglich eine erweiterte vierstufige Knie-Wippmechanik verbaut hat, aber eben keine höherwertige Synchronmechanik. Daran kann auch die hohe Verarbeitungsqualität nicht wirklich etwas ändern. Ein weiterer Kritikpunkt ist die relativ kurze Sitzfläche, sodass größere Personen Schwierigkeiten haben, eine bequeme und gleichzeitig gesunde Sitzhaltung einzunehmen. Was uns jedoch am meisten stört, ist der Preis, den der Spezialist für Gaming-Peripherie für den laut eigener Aussage "besten" Gaming-Stuhl der Welt aufruft, denn der liegt deutlich oberhalb dessen, was andere Wettbewerber für eine vergleichbare oder sogar bessere Ausstattung verlangen. Zudem gibt es standardmäßig nur 3 Jahre Garantie, wobei man diese relativ einfach und kostenfrei auf 5 Jahre erweitern kann. Der neue Iskur (V2) ist zweifellos ein Qualitätsprodukt, dennoch finden wir, dass es in der Preisklasse um 600 EUR durchaus interessantere und zum Teil auch deutlich günstigere Alternativen gibt, die du auch in unserem großen Gaming-Stuhl Vergleich wiederfindest.

(1)  https://www.razer.com/de-de/

(2)  https://www.razer.com/de-de/gaming-chairs/razer-iskur-v2

(3)  https://www.tomsguide.com/gaming/gaming-peripherals/razer-iskur-v2-review (Englisch)

(4)  https://www.de.wikipedia.org/wiki/Kunstleder

(5)  https://www.testberichte.de/p/razer-tests/iskur-v2-testbericht

Ein Blick hinter die Kulissen: umfassend, unabhängig, ungefiltert